Pro Reli gescheitert – Ethik in Berlin weiter für alle

Der Versuch von Pro Reli, das integrative Fach Ethik in Berlin zu kippen und den konfessionellen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach zu installieren, ist trotz gewaltigen Aufwands und einer mit fragwürdigen Parolen geführten Kampagne fehlgeschlagen.

Pro Reli blieb nicht nur weit unter den erforderlichen 611.000 Ja-Stimmen, sondern es haben auch von den Teilnehmern der Abstimmung mehr mit Nein gestimmt (51,3%) als mit Ja (48,5%).

Der Ethikunterricht für alle ist von kirchennahen Kräften seit seiner Einführung im Jahr 2006 bekämpft worden. Ein solcher Unterricht verletze die Religionsfreiheit, so die Argumentation. Wenn Schüler/innen Religionsunterricht nicht anstelle von Ethik, sondern nur zusätzlich belegen könnten, sei dies eine unzumutbare Mehrbelastung.

Nachdem man bis vor das Bundesverfassungsgericht gezogen war, aber eine Niederlage kassiert hatte (BVerfG, 1 BvR 2780/06), wurde die Initiative Pro Reli ins Leben gerufen, um per Volksentscheid den konfessionsgebundenen Religionsunterricht wie in anderen Bundesländern zum ordentlichen Lehrfach zu machen und eine Wahlpflicht zwischen Ethik und Religion einzuführen. Eine der Konsequenzen wäre eine Trennung der Schülerinnen und Schüler nach der Glaubenszugehörigkeit gewesen. Genau um dies zu vermeiden, war angesichts der besonderen Situation in Berlin der verpflichtende Ethikunterricht eingeführt worden.

Zu den Befürwortern von Pro Reli zählten neben den Kirchen, der CDU und der FDP auch große Teile der SPD. So verglich Bundestags-Vizepräsident und ZdK-Mitglied Thierse den Berliner Ethikunterricht mit dem "staatlich verordneter Weltanschauungsunterricht" der DDR, und Kanzlerkandidat Steinmeier unterschrieb für Pro Reli. Bei der Berliner SPD sorgte dies für Irritationen, man ließ sich dort aber in der Frage des Ethikunterrichts nicht beirren.

NRW-Atheisten: 1. Mai auf dem Kölner Heumarkt

Rainer Ponitka Foto IBKA-Infotisch

Wie schon 2008 präsentierte sich der IBKA NRW am 1.Mai 2009 mit seinem Info-Tisch auf dem Kölner Heumarkt. Das Wetter war hervorragend, viele Menschen nutzten den Tag zum Spaziergang durch die Kölner Altstadt. Der Standplatz des IBKA lag genau am Zugang des Heumarktes aus Richtung des Kölner Gürzenich, so konnten wir gar nicht übersehen werden. Pünktlich um 11:00 Uhr wurde aufgebaut, bereits nach einer halben Stunde war der Stand mit Broschüren, Flyern und Büchern gut ausgestattet.

Atheismus fordert keine Opfer

Dr. Christian Brücker

Ein Kommentar zur Osterpredigt von Bischof Walter Mixa am 12.4.2009

Walter Mixa macht sich Sorgen. Um die Menschenrechte. Sagt er jedenfalls. „Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet.”

Das ist seltsam. Denn Herr Mixa ist nicht etwa der Vertreter der Menschenrechtsliga oder so, nein, Herr Mixa ist ein hoher Repräsentant der katholischen Kirche. Richtig: genau der selben Kirche, die sich Jahrhunderte lang mit aller Kraft gegen die Idee der Menschenrechte gestemmt hat, und die bis 1967 noch alle Theologen hat schwören lassen, solchen gottlosen Ideen wie den Menschenrechten zu widerstehen.

UN-Menschenrechtsrat wird zum Kampf gegen Religionskritik missbraucht

Am 26. März 2009 verabschiedete der UN-Menschenrechtsrat auf Initiative Pakistans eine Resolution, die die "Diffamierung von Religionen" zur Menschenrechtsverletzung erklärt. Diese Resolution, die das "Recht" von Religionen, von Kritik verschont zu bleiben, zum Menschenrecht erklärt und so den Begriff der Menschenrechte auf den Kopf stellt, ist kein Einzelfall. Seit zehn Jahren versuchen islamische Staaten, die Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Religionskritik zu instrumentalisieren.

Deutscher Filmstart von "Religulous"

Filmplakat Religulous

Vieles an den etablierten Religionen erscheint beim genaueren Hinsehen ziemlich abstrus und albern. Einer weitverbreiteten Ansicht zufolge gehört es sich aber nicht, dies zu thematisieren.

Die Macher des Films Religulous (von religious – religiös und ridiculous – lächerlich) scheren sich nicht um dieses Tabu. Fernsehtalker und Komiker Bill Maher konfrontiert im Film seine gottesfürchtigen Gesprächspartner mit einer Religionskritik, die ebenso humorvoll wie schonungslos ist. Deutscher Filmstart ist am 2. April 2009.

25 Jahre NRW-Konkordat: Atheisten fordern Kündigung

Pressemitteilung vom 26.03.2009

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Nordrhein-Westfalen fordert die Kündigung des Staatskirchenvertrags von 1984, der der Theologie den Zugang zu den wissenschaftlichen Hochschulen des Landes sichert.

"Theologie ist keine Wissenschaft und hat an staatlichen Hochschulen nichts verloren. Wissenschaftliches Arbeiten zeichnet sich durch die Überprüfung und gegebenenfalls das Verwerfen einer Theorie aus. Der Glaube als Grundlage der Theologie stellt sich jedoch keiner Prüfung", sagt Landesvorstandsmitglied Dr. Christian Brücker.

Karfreitag 2009 - Let's Talk About Sex!

Ellen Kühl-Murges

„Religionsfreie Zone“ im Kölner Filmhaus

Am Karfreitag, einem der sog. stillen Feiertage, wurde das Kölner Filmhaus zur religionsfreien Zone erklärt. Nach der ersten erfolgreichen Veranstaltung des IBKA-Landesverbandes NRW im Jahre 2008 lud man erneut zur kritischen sowie „genüsslichen“ Reflexion der rigiden Feiertagsgesetzgebung ein.

Religionsfreie Zone - Heidenspaß statt Höllenqual

Politische Veranstaltung zum Feiertagsgesetz NRW

Das Feiertagsgesetz des Landes NRW besagt, dass in der Zeit von Gründonnerstag 18:00 Uhr bis Samstag 06:00 Uhr öffentliche sowie nichtöffentliche (außerhalb der eigenen Wohnung) Tanzveranstaltungen gänzlich verboten sind. Dies gilt ebenso für Veranstaltungen, Theater- und musikalische Aufführungen, Filmvorführungen, und Vorträge jeglicher Art, auch ernsten Charakters, während der Hauptzeit des Gottesdienstes.

Hier wird dem vermeintlichen Anspruch des christlichen Glaubens nach Trauer und Andacht durch die Gesetzgebung ein Raum gegeben, dem sich alle Bürger zu unterwerfen haben, egal welcher Weltanschauung sie angehören.

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