Keine Kirchenaustrittsgebühr für Jugendliche und sozial Schwache

Pressemitteilung vom 11.08.2008

Konfessionslosenverband fordert Aufklärung über Befreiungsmöglichkeiten

Als Konsequenz aus der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Kirchenaustrittsgebühr fordert der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) eine verbesserte Aufklärung über die Möglichkeiten einer Gebührenbefreiung. "Sozial Schwache und Jugendliche können bisher oft praktisch nicht aus der Kirche austreten, da sie selbst geringe Gebühren nicht aufbringen können und über Befreiungsmöglichkeiten nicht hinreichend aufgeklärt werden. Hier sehen wir dringenden Verbesserungsbedarf", sagte Rudolf Ladwig, Erster Vorsitzender des IBKA.

Reichskonkordat mit weltanschaulich neutralem Verfassungsstaat unvereinbar

Pressemitteilung vom 18.07.2008

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) fordert anlässlich des 75. Jahrestages der Unterzeichnung des Reichskonkordats dessen Kündigung. "Das Reichskonkordat hat in einem modernen Staat keinen Platz", kritisiert René Hartmann, Zweiter Vorsitzender des IBKA. "Konkordate sind Relikte aus staatskirchlichen Zeiten. Ein religiös-weltanschaulich neutraler Verfassungsstaat garantiert die Freiheit der Religionsausübung, ohne dass hierfür Konkordate notwendig wären. Sonderregelungen und Privilegien für Kirchen und Religionsgemeinschaften sind nicht zu rechtfertigen."

NRW Atheisten wählen Vorstand

Rainer Ponitka im Amt bestätigt

Die Landesversammlung NRW des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten e.V. hat am 21.06.08 mit 100% der abgegebenen Stimmen Rainer Ponitka (Lindlar) im Amt des Landessprechers bestätigt.
In der kommenden Amtsperiode will Ponitka weiterhin Ansprechpartner für konfessionslose Schüler sein, deren Rechte selbst in staatlichen Schulen untergraben werden. "Konfessionslose Schüler werden als Störfaktor im Betriebsablauf der Schule wahrgenommen", sagt Ponitka. "Ihnen wird die Teilnahme an religiösen Veranstaltungen zur ersten Bürgerpflicht gemacht." Und weiter: "Ich werte dies als massive Bürgerrechtsverletzung."

Grüne in Bayern gegen religiöse Symbole in Schulen

Gegen religiöse Symbole in Klassenzimmern hat sich der Parteitag der bayerischen Grünen ausgesprochen.

Dieser im Sinne der Trennung von Staat und Religion vollkommen logische Beschluss zog sogleich wütenden Protest nach sich. Vertreter der beiden christlichen Kirchen reagierten heftig. Der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich und die Synodalpräsidentin Dorothea Deneke-Stoll sahen sogar einen Angriff auf die Religionsfreiheit und einen Verstoß gegen die bayerische Verfassung.

Auch Politiker und Lehrerverbände fielen über die Grünen her. Dass die CSU kein gutes Haar an dem Beschluss lassen würde, war zu erwarten gewesen. Aber auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion Franz Maget sprach sich gegen den Beschluss aus und sprach von einem "Fehler".

Die Reaktionen zeigen, wie sehr der Grundsatz "Man legt sich nicht mit den Kirchen an" in der deutschen Politik, und noch mehr in der bayerischen, verankert ist. Der Parteitagsbeschluss stellt insofern einen Tabubruch dar, für den die Grünen dementsprechend Prügel beziehen.

Die Proteste verfehlten ihre Wirkung nicht: Die Partei- und Fraktionsspitze der Grünen ruderte zurück und erklärte, es sei nicht die Intention des Beschlusses gewesen, ein Verbot von Kruzifixen in Klassenzimmern einzufordern. Vielmehr sei es um ein "Verbot von persönlichen religiösen Symbolen und religiös motivierter Kleidung von Lehrerinnen und Lehrern" gegangen.

Links zum Thema:

(René Hartmann, 12.06.2008)

Italien: Kritik an Kirchensubventionen

Wie Italiens Klerus dem Steuerzahler auf der Tasche liegt, beschreibt der italienische Journalist Curzio Maltese in seinem Buch "La Questua" ("Das Almosen").

Maltese kritisiert darin auch, dass der Staat die sozialen Aktivitäten der Kirche finanziert, diese aber den "moralischen Mehrwert" dafür einheimst.

Nach Maltese kostet die katholische Kirche den italienischen Steuerzahler pro Jahr etwa viereinhalb Milliarden Euro. Ein zwar ansehnlicher Betrag, aber eher wenig im Vergleich zu der zweistelligen Milliardensumme, die der deutsche Steuerzahler für die Kirchen zahlt.

Siehe auch: Leere Kirchen, volle Kassen (Deutschlandfunk)

Das Buch ist inzwischen auch als deutsche Ausgabe unter dem Titel Scheinheilige Geschäfte – die Finanzen des Vatikans erhältlich.

(Aktualisiert am 19.04.2009)

Konfessionslosenverband sieht in Treffen mit Dalai Lama falschen Akzent in der Menschenrechtsdebatte

IBKA kritisiert Rüttgers und Koch

Pressemitteilung vom 15.05.2008

Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V. (IBKA) wirft den Ministerpräsidenten von Hessen und Nordrhein-Westfalen vor, durch ihr Hofieren des Dalai Lama der Sache der Menschenrechte in China zu schaden. "Das Amt der Dalai Lama ist ein Überbleibsel aus einer feudalen Zeit, in der Religion und Politik noch nicht getrennt waren", sagte der erste Vorsitzende des IBKA, Rudolf Ladwig. "Es ist unbegreiflich, warum ausgerechnet ein 'Gottkönig' zum Garanten für Menschenrechte und bürgerliche Freiheiten stilisiert wird."

Kirche macht Uni kopflos

Staat zahlt, Kirche bestimmt: Dieses "bewährte" Prinzip gilt auch an der katholischen Universität Eichstätt, wo das Land Bayern 75 Prozent der Kosten trägt. Der bereits zum Präsidenten der Uni gewählte Ulrich Hemel darf sein Amt nicht antreten, weil die kirchliche Zustimmung (das "nihil obstat") verweigert wurde.

Die genauen Gründe wurden nicht mitgeteilt. Es wird spekuliert, dass der dreimal verheiratete Hemel einigen der Kirchenoberen nicht katholisch genug ist. Der amtierende Hochschulleiter Stefan Schieren sieht jedoch keinen Angriff auf die Autonomie der Hochschule oder die Freiheit von Wissenschaft und Forschung. (René Hartmann, letzte Aktualisierung 28.06.2008)

Infotisch zu Meisners Soldatenpredigt in Köln

Rainer Ponitka

Jedes Jahr um den Weltfriedenstag herum zelebriert Kardinal Meisner einen Soldatengottesdienst zur Demonstration des Schulterschlusses zwischen Militär und katholischer Kirche – dieses Jahr am 10. Januar. Aus diesem Anlass bauten Mitglieder des IBKA-NRW bereits um 7.00 Uhr bei klirrender Kälte ihren Info­stand an der Kölner Domplatte auf. Die Genehmigung in mehrfacher Kopie war vorhanden, das eigens zu diesem Zweck erstellte Flugblatt (PDF) war rechtzeitig vom Drucker gekommen, ebenso waren aus­reichende Heißgetränke am Start.

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