NRW-Atheisten für Säkularisierung der Feiertagsgesetze

Pressemitteilung vom 26.03.2013

(Overath) Der internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in NRW kritisiert die religiöse Ausrichtung des nordrhein-westfälischen Feiertagsgesetzes. „Alle Bürgerinnen und Bürger haben ein Anrecht auf Erholung an arbeitsfreien Tagen neben dem regulären Urlaub. Hier ist es gerechtfertigt, dass an Sonn- und Feiertagen besondere gesetzliche Regelungen gelten, was zum Beispiel das Verursachen von Lärm angeht“, sagt Rainer Ponitka, Sprecher des IBKA in NRW.

„Der Gesetzgeber ist gefragt: So wie eine Einschränkung für Baustellenlärm gilt, muss dies im Rahmen der Gleichbehandlung aller auch für Glockengeläut umgesetzt werden. Doch anstatt 'Lärm' mit 'Lärm' gleichzusetzen, genießen Glaubensgemeinschaften an sogenannten 'Stillen Tagen' - wie Karfreitag und Allerheiligen - besondere Privilegien: So dürfen vom Vorabend 18:00 Uhr bis zum Folgetag um 6:00 Uhr selbst private Feiern, wie der Jahrestag einer Gartenkoloniegründung, nicht außerhalb der eigenen Wohnung stattfinden. Selbst dann nicht, wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden, ohne die Andacht der Gläubigen in irgendeiner Art zu stören.“

In diesem Jahr veranstaltet der IBKA zum sechsten Mal in Folge am Karfreitag eine ‚Religionsfreie Zone‘ im Kölner Filmhauskino, um über die religiöse Bevormundung durch die Feiertagsgesetzgebung aufzuklären. Neben den angebotenen Informationen werden für die Besucher zwei Filme gezeigt: ‚Agora - Die Säulen des Himmels‘ und ‚Das weiße Band‘. Im vergangenen Jahr führte der IBKA den Monty Python Klassiker ‚Das Leben des Brian‘ vor, der in diesem Jahr in Bochum von einem Vorführungsverbot bedroht ist. O-Ton Rainer Ponitka mp3 - 3,45 MB

Hintergrund:

- Feiertagsgesetz NW - Das nordrheinwestfälische Feiertagsgesetz schützt bestimmte „stille“ Tage, die der christliche Glaube mit Trauer und Andacht verknüpft. Nicht-religiösen Menschen sind am Karfreitag öffentliche Feiern außerhalb der eigenen Wohnung untersagt – selbst wenn solche Feiern die Andacht der Christen weder akustisch, zeitlich oder räumlich stören. - - Ruhr-Nachrichten Bochum vom 21.03.2013 - Verbot durch Bezirksregierung: Initiative möchte „Leben des Brian“ am Karfreitag zeigen

Über den IBKA:

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

Ansprechpartner:

Rainer Ponitka
E-Mail: rainer.ponitka@ibka.org
Web: www.ibka.org/nrw www.ibka.org/leute/rainer-ponitka