IBKA-Tagung 2006
Versammlung 2006 in Berlin
Aus: IBKA Rundbrief Dezember 2005
"Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es!"
Praktischer Humanismus in Deutschland
Tagungswebsite: www.praktischer-humanismus.de
Dass säkulare Humanistinnen und Humanisten die bestehenden Machtverhältnisse mit spitzer Feder kritisieren und ihre hochgesteckten politischen Ziele stilvoll aufs Papier bringen können, ist bekannt. Doch welche Beiträge leisten sie konkret zum Aufbau einer menschenfreundlicheren Gesellschaft? Im öffentlichen Bewusstsein werden in dieser Hinsicht fast ausschließlich die sozialen Aktivitäten der beiden Großkirchen wahrgenommen. Allerdings sind auch die säkularen Kräfte in sozialen Angelegenheiten keineswegs untätig. Auch wenn sie, was die Marktanteile betrifft, selbstverständlich nicht mit den kirchlichen Sozialkonzernen Caritas und Diakonie konkurrieren können, so reicht das Spektrum humanistischer Hilfsangebote mittlerweile doch ebenfalls „von der Wiege bis zur Bahre“.
So erfreulich diese Entwicklung auch ist, so besteht doch weitgehend Unklarheit darüber, wodurch sich diese humanistischen Hilfsangebote gegenüber der religiösen Konkurrenz auszeichnen. Gibt es beispielsweise ein spezifisches humanistisches Profil in der Sozial-, Jugend-, oder Altenarbeit? Unterscheiden sich säkulare Hilfsprojekte wirklich maßgeblich von den Angeboten der Caritas oder des Diakonischen Werkes? Und geht es den praktisch arbeitenden HumanistInnen tatsächlich um eine reale Verbesserung der menschlichen Lebensverhältnisse oder letztlich doch nur um den Profit, der mit einem Engagement auf dem Feld der „Wa(h)re(n) Nächstenliebe“ erwirtschaftet werden kann?