... bis zur Bahre

Friedwald in der Region Freiburg

Nach langen Auseinandersetzungen wurde nun im Oktober 2006 der Berg-Naturfriedhof für Urnenbestattungen in der Nähe von Oberried eröffnet. Das Konzept dieser naturnahen, freien Bestattung besteht darin, dass bis zu 12 Urnen im Wurzelbereich eines Baumes (Friedhain) eingesetzt werden und am Baumstamm dann lediglich Namensschilder mit Geburts- und Todestag angebracht werden. Jede weitere Grabpflege wird der Natur überlassen. Alle Symbole (auch religiöse) sind verboten. Ein schönes Konzept für alle die glauben, dass der Mensch nicht herausgehobene "Krone der Schöpfung" sei, sondern mitten in der Natur beheimatet ist und im Leben und im Tod untrennbar mit ihr verbunden ist. Friedwald Oberried

An dem Konzept Interessierte sollten zuerst mal unverbindlich an einer der (unregelmäßig) stattfindenden Führungen durch den Berg- Naturfriedhof (Ruheberg- Friedwald) teilnehmen. Ort, Termin und Anmelde- Information finden Sie unter Ruheberg - Aktuelles. Eine solche Führung ist optimal geeignet die Örtlichkeit einschliesslich Umgebung und Zufahrtsmöglichkeiten kennen zu lernen und auch Fragen zum Konzept und zum praktischen Ablauf einer Bestattung zu stellen.

Wenn man sich schon entschlossen hat, einen Angehörigen dort zu bestatten oder Vorsorge für sich selbst zu treffen, muss man sich unbedingt mit der/dem zuständigen BearbeiterIn der Ortsverwaltung Oberried in Verbindung setzen. Der ganze Ablauf (Auswahl eines Baumes, Termine, Überführung, Finanzielles ...) wird von dort aus gesteuert, ein Blick auf die Website vom Ruheberg genügt dazu nicht.

Ein Problem soll natürlich nicht verschwiegen werden: Es ist viel schwerer, verstorbene Angehörige auf dem Ruheberg- Friedwald zu besuchen, als auf dem Friedhof nebenan. Das Gelände ist abgelegen in den Bergen und ohne eigenes Auto kaum zu erreichen. Wenn die Zahl der Bestattungen weiter zunimmt, wird es aber wohl zu bestimmten Zeiten auch eine Buslinie oder Taxidienst geben. Auch dazu wende man sich vertrauensvoll an die/den zuständigen BearbeiterIn der Ortsverwaltung Oberried.

Warum nun die katholische Kirche so sehr gegen das Friedwald- Konzept ist, ist überhaupt nicht einzusehen. Bischof Zollitsch tut so, als ob es ab heute nur noch Friedwälder gäbe und alle Katholiken gezwungen wären, sich dort bestatten zu lassen Bischof Zollitsch mag keine Friedwälder. Wieso muss man wirklich allen, von denen viele vermutlich mit dem Christentum gar nichts am Hut haben, seinen Willen aufzwingen? Mit dem Pantheismus- Vorwurf kann man übrigens gut leben, da befindet man sich in der guten Gesellschaft von Einstein und Spinoza. Nachdem der Friedwald nun eröffnet ist, versucht die katholische Kirche christliche Symbole dort zuzulassen und damit das Konzept von innen her auszuhöhlen. Radio Vatikan unterstützt Zollitsch

In der Schweiz hat sich die Idee sehr schnell ausgebreitet und es gibt bereits über 60 Friedwälder. http://www.friedwald.ch/index.shtml

Alternative Bestattungsformen

Ausser den Friedwäldern werden auch noch viele andere alternative Bestattungsformen angeboten. Die Autorin Magdalena Köster beschreibt in ihrem Buch Den letzten Abschied selbst gestalten neue Möglichkeiten in Zusammenhang mit dem "letzten Abschied".
Eine Rezension über dieses Buch ist auch bei hpd-online erschienen.