Die Altonale, das vielfältige jährliche mehrwöchige Stadtfest eines der sieben Hamburger Bezirke, der von St. Pauli bis Blankenese reicht, enthält immer ein Wochenend-Straßenfest „Buntes Altona“, an dem sich die Hamburger IBKA-Gruppe gemeinsam mit der Hamburger gbs-Gruppe Seite an Seite mit dem Stand des Säkularen Forums Hamburg e.V. beteiligt, zu dessen Mitgliedern wir gehören. Wichtig zu wissen ist, dass Altona immer etwas Besonderes war, bis 1864 zu Dänemark gehörig (einem Land in dem Religionsfreiheit weiter entwickelt war als im orthodox-lutherischen Hamburg), dann bis 1937 selbständige Stadt. Die „große Freiheit“ war eben immer mehr als nur das Amüsement-Viertel, sondern Zufluchtsort religiöser und weitanschaulicher Minderheiten.

Naheliegenderweise ist „buntes Altona“ mit seinen 100 Infoständen von gesellschaftlichen Initiativen und einer großen Menge von neugierigen und ansprechbaren Flaneuren auch bei uns beliebt. Hier legen wir das von Rainer Ponitka, unserem Geschäftsführer zusammengestellte Paket von Flyern aus, aber immer auch ein aktuelles Eigenprodukt, das die Besucher persönlich ansprechen soll. Passant*innen werden angesprochen (kobern sagt man auf dem Kiez, wenn Menschen angesprochen, in Gespräche verwickelt (und in die Etablissements) eingeladen werden. Bei uns werden die Leute mit Bekenntnissen zum Atheismus, zum ärgerlichen Hamburger Modell des alternativlosen Religionsunterrichts „für alle“ (haha, Etikettenschwindel in Klasse 1 – 6) angesprochen, nebenan auf den Plan eines Evolutionsweges für Hamburg, dann gleich auf die säkulare Flüchtlingshilfe…

Am Sonnabend (Samstag sagt man hier im Norden nicht) andauernder Nieselregen, in der Nacht stürmische Winde (mit begrenzbarem Schaden am nächsten Morgen), am Sonntag strahlender Sonnenschein. Da sind wir paar Aktive schon gefordert, aber auch beglückt. Wenn es dazu viel Zustimmung gibt, die leider nur selten in IBKA-Mitgliedschaften mündet, dann haben wir ein Ziel zumindest erreicht: Flagge gezeigt.

Gerhard Lein, Regionalsprecher Hamburg

Alle Fotos (c) Jan Sikora