Lobhudeleien für einen toten Autokraten
Aus: IBKA Rundbrief Mai 2005
Kaum war Papst Johannes Paul II. tot, war alle Empörung, die er noch kurz zuvor mit seinem Buch Gedächtnis und
Identität: Gespräche zwischen Jahrtausenden ausgelöst hatte, vergessen. Dabei hatte er dort die Abtreibung mit dem
Holocaust verglichen. Er schrieb, ein rechtmäßig gewähltes Parlament habe die Wahl Adolf Hitlers in den 1930er Jahren
ermöglicht und ihn mit der Macht ausgestattet, die der Einrichtung von Konzentrationslagern und der so genannten Endlösung den
Weg bereitet hätten. Heutzutage müssten die gesetzlichen Regelungen zur Abtreibung in Frage gestellt werden, fährt der Papst
fort. Parlamente, die solche Gesetze schaffen und verkünden, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie ihre
Machtbefugnisse überschreiten und in einem offenen Konflikt mit dem Gesetz Gottes und dem Gesetz der Natur verharren.