Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris
14.11.2015
Wir vom Vorstand des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) sind schockiert über die Anschlagsserie am gestrigen Abend in Paris.
Wir sind entsetzt über das von mutmaßlich religiös motivierten Attentätern verübte Massaker. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Opfern dieser Gräueltaten.
Religiöser Fanatismus hat im Herzen Europas seine hässlichste Fratze gezeigt.
Dem gegenüber fühlen sich viele hilflos und machtlos.
Dies war ein Angriff auf unsere weitestgehend säkulare Lebensweise, erneut im laizistischen Frankreich. Diese Anschläge richten sich auch gegen unsere freiheitlichen und an individueller Selbstbestimmung orientierten Überzeugungen.
Auch wenn in den nächsten Tagen Trauergottesdienste folgen werden, haben diese Anschläge mal wieder deutlich gemacht: Die Welt braucht keine Rückbesinnung auf antike Religionen, sondern die Ideale der Aufklärung und des Säkularismus.
Wir hoffen, dass die nun folgenden politischen Reaktionen unserer französischen Freunde diese Ideale hochhalten und wir uns von diesen Gotteskriegern nicht dazu hinreißen lassen, diese Grundsätze auch nur ein Stück weit aufzugeben.
Der Vorstand des IBKA



Die Sprecherin der von IBKA, gbs und Denkladen initiierten Kampagne "Gegen religiöse Diskriminierung am Arbeitsplatz" (GerDiA), Ingrid Matthäus-Meier, stellte in ihrem Vortrag den aktuellen Fortschritt dieser Kampagne vor. Das zugrundeliegende Problem, über das dringend aufgeklärt werden müsse, fasste sie in einem Satz zusammen: "Katholisch operieren, evangelisch Fenster putzen".
Häufig werde Atheisten vorgeworfen, ohne Gott frei von jeglicher ethischer und sozialer Verantwortung zu sein - "Ohne Gott ist alles erlaubt". Lukas Mihr, der Geschichte studiert und sich insbesondere mit der Rolle der katholischen Kirche im Nationalsozialismus auseinandersetzt, führte in seinem Vortrag ausführlich die Argumente und Motivationen derjenigen auf, die solche unbegründeten und widersinnigen Behauptungen aufstellen. Insbesondere würden da im Zusammenhang immer die Namen der größten Diktatoren, Völker- und Massenmörder des vergangenen Jahrhunderts aufgeführt: Hitler, Stalin, Mao, Pol Pot und Kim Yong Il.