MIZ 2/20 erschienen: Die Pandemie und der Glaube

In der Corona-Pandemie sah sich die Welt nicht nur mit allerlei irrationalen Erklärungsmustern konfrontiert, gerade streng Religiöse verhielten sich oft so, als seien sie freigestellt von den für alle geltenden Regeln. Grund genug für die MIZ-Redaktion, sich im Schwerpunkt von Heft 2/20 dem Virus und dem Drumherum zu widmen.

Die zu beobachtende Sorglosigkeit könnte nicht zuletzt auf die Haltung von Geistlichen wie dem Churer Weihbischof Eleganti zurückzuführen sein, dass das Virus im religiösen Kontext, beispielsweise der „heiligen Eucharistie“, nicht übertragen werden könne bzw. niemanden bedrohe. Andere, die an der Debatte um die Pandemie teilnehmen, begnügen sich nicht mit der Leugnung von biologischen Fakten. Bei ihnen schlägt die Kritik am aktionistischen, repressiven und teils auch widersprüchlichen Krisenmanagement der Politik in Verschwörungstheorie um. Auf diese Aspekte gehen Frank Welker und Bernd Harder in ihren Beiträgen ein, während Daniela Wakonigg erörtert, inwieweit der ausbeuterische Umgang mit Tieren und Umwelt zu Entstehung und Verbreitung der Pandemie beigetragen hat.

Aufklärung

In der Serie zur Aufklärung nimmt Dieter Fauth eine von deren Schwächen in den Blick. Denn die Aufklärung brachte zwar die Emanzipation der Juden, schaffte es aber nicht, die Judenfeindschaft vollständig zu überwinden, und legte sogar die Grundsteine für deren Verwissenschaftlichung.

Staat und Kirche

Um die Kooperation des Bundesjustizministerium mit dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime in Deutschland im Rahmen einer Rechtsstaatskampagne geht es im Beitrag von Jacqueline Neumann. Gunnar Schedel kritisiert die Einführung einer jüdischen Militärseelsorge und vergleicht die Stellungnahmen dazu mit der Debatte von 30 Jahren, als Militärseelsorge im Wirkungsbereich des „Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR“ installiert werden sollte.

Neue Rechte, alte Rechte

Eine Erklärung für die Mischung aus Feindschaft und Faszination, mit der die Neue Rechte auf den Islam blickt, liefert Christoph Kopke. Während Gerhard Rampp sich anhand der beiden Zeitungen Rheinischer Merkur und Altöttinger Liebfrauenbote mit dem Verdunsten des traditionellen Katholizismus in Deutschland befasst.

Anlässlich des 500. Todestages des aztekischen Herrschers Moctezuma erinnert Sabine Lippert an die Zerstörung des Aztekenreiches durch die spanischen Konquistadoren. Und ein Interview stellt das kürzlich gegründete Hans-Albert-Institut vor.

www.miz-online.de