Carlos Zydorek

Stellvertretender Regionalbeauftragter Münster

Carlos ZydorekGeboren 1989 in Hildesheim. Meine gesamte Schullaufbahn habe ich an katholischen Schulen verbracht, und so musste ich mich in meiner Kindheit und Jugend zwangsläufig mit der Religion auseinandersetzen. Da mich der Religionsunterricht nie wirklich überzeugte, stand ich ihr die meiste Zeit mit Gleichgültigkeit gegenüber. Erst als ich mich abseits des Religionsunterrichts, dessen Aufgabe es ist, Glaubensinhalte als bestehende Wahrheiten zu vermitteln, informierte, stellte ich für mich persönlich fest: Dieses Weltbild lehne ich entschieden ab.

Folgerichtig trat ich gleich nach meinem Abitur aus der katholischen Kirche aus. Doch damit war das Thema für mich noch nicht abgeschlossen – denn je mehr ich mich mit der gesellschaftlichen und politischen Situation befasste, desto mehr wurde mir klar, wie stark der Staat und die Kirchen in Deutschland verflochten sind. Deshalb entschied ich mich 2011, dem IBKA beizutreten.

Seitdem setze ich mich im westfälischen Münster vorwiegend auf regionaler Ebene für Aufklärung und eine konsequente Trennung von Staat und Religion ein. Den Beschluss des Rates der Stadt Münster, den Katholikentag 2018 nicht wie geplant mit 1,5 Mio. Euro zu bezuschussen, können wir hier bereits als großen Erfolg verbuchen. Dank der Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis „11. Gebot“ ist es erstmalig in einer deutschen Stadt gelungen, die gängige Praxis der öffentlichen Subventionierung von Kirchentagen zu durchbrechen. Als stellvertretender Regionalbeauftragter für das Münsterland werde ich die weitere Entwicklung genau beobachten, damit nicht doch Zuschüsse durch die Hintertür fließen. Denn auch im Münsterland muss gelten: Religion ist Privatsache!