Verhandlungen mit Ditib zum Islamunterricht beenden

Pressemitteilung vom 09.08.2016 Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) fordert die Beendigung jeglicher staatlicher Zusammenarbeit und weiterer Verhandlungen mit dem Verein Ditib (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion) zum Islamunterricht. "Die Bundesländer haben beträchtliche Anstrengungen zur Einführung des islamischen Religionsunterrichts unternommen. Über die Ditib erhält der türkische Ministerpräsident – der Menschenrechte und Pressefreiheit mit Füßen tritt – ein Mitbestimmungsrecht über die Unterrichtsinhalte in deutschen Klassenzimmern. Dies steht exemplarisch für eine grundsätzlich verfehlte Bildungspolitik zu Religions- und Weltanschauungsfragen" sagt Rainer Ponitka, Sprecher der AG Schule des IBKA. Der IBKA sehe die Einrichtung eines Islamunterrichtes grundsätzlich kritisch, so Ponitka weiter. "Ein vernünftiges Ziel wäre, Schülerinnen und Schüler verschiedener Herkunft gemeinsam über Religionen und nichtreligiöse Weltanschauungen zu unterrichten. Ein nach Konfessionen getrennter Unterricht konterkariert dieses Ziel. Daher sollte der konfessionelle Religionsunterricht nicht auf den Islam ausgeweitet, sondern komplett abgeschafft und durch einen weltanschaulich neutralen Unterricht ersetzt werden. Dies geschieht vorzugsweise fachübergreifend in bereits existierenden Schulfächern; es könnte auch durch einen für alle gleichermaßen verbindlichen Ethikunterricht erreicht werden."

Hintergrund:

Islamunterricht: Hessen hält an Ditib fest (FR Online)

Weiterführende Links:

Die DITIB ist mit rund 120.000 Mitgliedern eine der größten islamischen Vereinigungen in Deutschland. [...] Der Verband ist direkt dem in der Türkei beheimateten "Präsidium für Religionsangelegenheiten", der Diyanet, unterstellt. Quelle: ZDF

Über den IBKA:

Im IBKA haben sich nichtreligiöse Menschen zusammengeschlossen, um die allgemeinen Menschenrechte – insbesondere die Weltanschauungsfreiheit – und die konsequente Trennung von Staat und Religion durchzusetzen. Wir treten ein für individuelle Selbstbestimmung, wollen vernunftgeleitetes Denken fördern und über die gesellschaftliche Rolle von Religion aufklären.

Ansprechpartner:

Rainer Ponitka
E-Mail: rainer.ponitkaSpamschutzBitteEntfernen@ibka.org
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