(348) Aug/Sep 1979. Das gemeinnützige "Christliche Zentrum Berlin" plant an drei Tagen im Mai 1980
Massenveranstaltungen im Westberliner Olympiastadion mit antikommunistischer Stoßrichtung. "Hervorragende Männer Gottes" sollen
über das Thema "Jesus für die 80er Jahre" sprechen. Ein "Gospel-Train"-Evangeliumszug soll über Schweden, Norwegen, Finnland
und Dänemark in Richtung Berlin in Gang gesetzt werden. "Pastor" Volker Spitzer, Leiter des "Christlichen Centrums Berlin",
rechtfertigt den von ihm inszenierten Spektakel mit folgenden "Eingebungen": "Am 9. Juni 1970 war ich in Düsseldorf und sprach
bei einem Bankett. Erneut trat ein Bild vor meine Augen. Ich sah ein gefülltes Stadion bei Nacht, in dem viele kleine
Ollämpchen brannten. Plötzlich begann ein mächtiger Wind zu wehen, der die vielen Flämmchen zu einer gewaltigen Feuersäule
werden ließ. Mein Herz war bewegt. Ich dachte viel über Gottes Reden nach. Als ich eines Nachts nicht schlafen konnte, ging ich
auf die Knie, um zu beten.
Ich sah Millionen ohne Hoffnung dahinleben. Da wurde mir klar, im Mai 1980 im Olympiastadion eine Massenveranstaltung zu
planen." (IN: CBZ-Info Nr. 8/9 1979.) - Spitzer verkauft seine Geschichten offenkundig gut beim Westberliner Senat. Das
"Christliche Zentrum" war im April 1979 Veranstalter des "Charismatischen Kongresses" in Berlin, auf dem die Schwester des
US-Präsidenten Carter, Ruth Stapleton, eine "Evangelisationsrede" hielt. Der Kongreß wurde vom Senat finanziell unterstützt
(vgl. Meldung Nr. 293 "Internationale Rundschau" in MIZ Nr. 2/79, s. 19.).