Aktivitäten des IBKA Regionalverbands Freiburg

Nachfolgend wird eine umgekehrt chronologisch geordnete (neueste oben!) Auswahl wichtiger Aktivitäten des IBKA Freiburg aufgeführt:

17.06.09: Feier zum Dreifachen Verfassungsjubiläum 2009

IBKA FR Verfassungsfeier

Zu einem Verfassungsjubiläum besonderer Art lud der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Freiburg am 17. Juni 2009 ein. In einem kleinen Festakt haben die Mitglieder dieser religionskritischen Vereinigung an die drei großen Verfassungen der deutschen Geschichte erinnert und dabei besonders die Bemühungen gewürdigt, darin die Trennung von Staat und Religion zu verwirklichen.

Im Jahr 2009 ist nämlich nicht nur der 60. Jahrestag des Grundgesetzes vom 23. Mai 1949 zu feiern, sondern auch das 90. Jubiläum der Weimarer Reichsverfassung vom 11. August 1919 und die 160. Wiederkehr der Verabschiedung der Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849. Durch alle drei „Grundgesetze“ zieht sich wie ein roter Faden – teilweise sogar mit gleichem Wortlaut – der Versuch, die Bindung der staatlichen Gewalt an die Religion bzw. an die herrschende Kirche zu kappen.

Dies ist bis heute nicht vollständig verwirklicht, sondern es gibt nach wie vor vielfältige rechtliche und finanzielle Verknüpfungen zwischen der Religion (vor allem den beiden Großkirchen) und dem Staat. Der IBKA hat am 17. Juni auch wieder dazu aufgerufen, endlich die Trennung von Kirche und Staat vollständig zu verwirklichen.

Den zu Beginn der Veranstaltung von unserem Mitglied Michael Rux gehaltenen Vortrag (mit den Artikeln zu Staat und Religion aus den im Vortrag angesprochenen Verfassungen als Anhang) können Sie im Downloadbereich herunterladen. Zum Download ...

20.05.09: Offener Diskussionsabend: Vatertag, Himmelfahrt, oder was?

Am Vorabend des gesetzlichen Feiertages "Christi Himmelfahrt", an welchem allerdings viele Männer lieber "Vatertag" feiern, veranstaltete der IBKA Freiburg einen offenen Diskussionsabend unter dem Motto:

Vatertag, Himmelfahrt, oder was?
Was gibt es und was gäbe es zu feiern?

Statt eines Einführungsreferates gab es diesmal eine kleine kabarettistische Einlage, mit welcher auf schelmische Weise diese Frage aufgegriffen wurde. Dieses Einführungsreferat, welches auch auf erstaunliche regionale Unterschiede und Geltungsbereiche der Feiertage eingeht, können Sie hier herunterladen (DOC).

01.05.09: Bericht über den Info- Stand im Rahmen der 1. Mai Kundgebung des DGB.

IBKA- FR Infostand auf dem Stühlinger Kirchplatz

Bei strahlend blauem Himmel konnten wir unseren Infostand auf dem Stühlinger Kirchplatz an gleicher Stelle wie letztes Jahr aufbauen – im Schatten der Bäume und unweit der Kirche. Unsere Flugblätter hatten wir ergänzt, so z.B. durch den IBKA Rundbrief Freiburg und eine ausführliche Literaturliste. Die Flugblätter stießen auch wieder auf reges Interesse. Mit einer (besonders durch junge Mitglieder) verstärkten Mannschaft konnten wir viele Besucher über unsere Themen und unsere Aktivitäten informieren und auf einer großen Stellwand anhand vieler Beispiele die Benachteiligung von Nichtchristen bei Stellenangeboten von Einrichtungen in christlicher Trägerschaft aufgezeigen. Die meisten Besucher reagierten denn auch positiv auf unser Anliegen von der Trennung von Staat und Kirchen.

Aber natürlich gab es auch einzelne, die sich vom Märchen des zusammenbrechenden Sozialstaats bei einem Rückzug der Kirchen nicht abbringen lassen wollten. So z.B. eine katholische Krankenschwester, die steif und fest darauf beharrte, dass die Kirchensteuer zu einem großen Teil sozialen Zwecken zufließe. Hier kämpfte man manchmal gegen Windmühlen.

Unser Stand bekam u.a. auch Besuch von einigen Lokal- und LandespolitikerInnen, mit denen wir bereits an unseren Diskussionsabenden Gelegenheit hatten, über unsere Themen zu diskutieren. So hatten wir z.B. das Vergnügen mit einer Stadträtin der Unabhängigen Liste und mit einer MdL der Grünen. Herr Oberbürgermeister Salomon hingegen, der sich die Mühe machte, sämtliche Stände auf dem Platz kurz in Augenschein zu nehmen, machte allerdings um unseren Stand einen auffallend großen Bogen.

Wir möchten an dieser Stelle unseren engagierten Mitgliedern, die sich für unsere Sache Zeit genommen und dafür auf Ausruhen und Ausflüge verzichtet haben, herzlich danken.

26.04.09: Pressemitteilung bezüglich der Volksabstimmung in Berlin zu Pro Reli / Ethikunterricht

Anlässlich der Volksabstimmung zur Entscheidung über den dort bestehenden integrativen Ethikunterricht hat der IBKA Freiburg eine Pressemitteilung zur Situation in Baden-Württemberg verschickt ( Zum Download ... ). Aufgrund dieser Pressemitteilung gab es ein kurzes Telefoninterview von der Zeitung am Samstag sowie ein Live-Studiointerview bei Radio Dreyeckland. Bei dieser Gelegenheit konnte auf verschiedene problematische Aspekte des Religionsunterrichts hingewiesen werden. Einen ausführlicheren, beim Humanistischen Pressedienst veröffentlichten Kommentar unseres Bundesvorsitzenden zu der Entscheidung in Berlin finden Sie hier.

08.04.09: Veranstaltung des IBKA Freiburg: „Humanes Sterben - eine Frage der Weltanschauung?“

Kurzbericht vom Vortrag von Gerhard Rampp (auf den Bilder unten), Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e.V.
am 08.04.09, um 20:00 Uhr im Cafe Velo (Freiburg)

Gerhard Rampp, Stellvertr. Vorsitzender DGHS Gerhard Rampp, Stellvertr. Vorsitzender DGHS

Die medizinisch-technische Entwicklung der letzten Jahrzehnte hat die Möglichkeiten, Leben zu retten und zu erhalten, entscheidend verbessert. Allerdings wurde dadurch auch die Gefahr erhöht, dass Menschen zum Ende ihres Lebens gegen ihren Willen einer unwürdigen Lebensverlängerung ausgesetzt werden könnten. Die DGHS hat sich deshalb zum Anliegen gemacht das Selbstbestimmungsrecht des Menschen auch für Ihre letzte Lebensphase zu verwirklichen. In einem zivilisierten Land muss es möglich sein, so die Position der DGHS, ohne dogmatische Bevormundung zu leben und zu sterben; das Recht auf Leben beinhaltet keine Pflicht zum Leben. Hier zeigt sich am deutlichsten der grundlegende Widerspruch zu zur Haltung der Kirchen, welche menschliche Handlungen zur Verkürzung des Lebens und des Sterbens als Zuwiderhandlung gegenüber göttlichem Willen ansehen.

Eigenverantwortung und Vorsorge haben höchste Priorität. Eine Patientenverfügung bietet die beste Möglichkeit diesen Werten konkreten Inhalt zu verleihen, indem der Mensch für den Fall, dass er als Schwerstkranker oder Sterbender über sein Leben nicht mehr bewusst selbst entscheiden kann, Regeln für Umgang mit seinem Leben vorgibt. Damit ist sichergestellt, dass sein Wille auch in dieser Ausnahmesituation respektiert wird und darüber hinaus entbindet er seine Angehörigen bzw. den behandelnden Arzt von der Verantwortung für eine äußerst folgenschwere Entscheidung.

Wünscht sich eine geschäftsfähige Person aufgrund einer unheilbaren und/oder schmerzhaften Krankheit seinem Leben selbst ein Ende zu setzen und den Freitod zu wählen, so plädiert die DGHS für die Bereitstellung von Hilfsmitteln. Nur wenn der Helfer auf den Tatablauf selbst keinen Einfluss nimmt, ist das Selbstbestimmungsrecht des Betroffenen gewährleistet. Die DGHS lehnt jegliche Fremdbestimmung ab und setzt sich auf vielfältige Weise für mehr Freiheit am Lebensende ein. Durch die Ausführungen von Herrn Rampp wurde deutlich, dass die Position der DGHS in vielen Punkten mit den Forderungen des IBKA zu diesem Thema übereinstimmt, wie sie im Politischen Leitfaden des IBKA des IBKA unter dem Kapitel 5 „Selbstbestimmung“ im letzten Abschnitt „Sterben“ dargelegt sind.

25.03.09: Erste Ausgabe des "IBKA Rundbriefs Freiburg" des Regionalverbands Freiburg ist erschienen.

Einige Beispiele dessen, was uns bewegt und was wir bewegt haben, können Sie auch in dieser ersten Ausgabe des "Rundbriefs Freiburg" nachlesen.
Zum Download ...

04.03.09: Gespräch mit Frau Sitzmann, MdL (Grüne)

Das Hauptthema war auch hier wieder das Gesetz zu den Kirchenstaatsverträgen (wo die Grünen, so Frau Sitzmann, zumindest die Frage der konfessionellen Fakultäten thematisiert hätten und sich auch schon länger dagegen ausgesprochen haben, dass Professoren zu Lebenszeitbeamten ernannt werden).

Weitere Themen waren die Diskussion um das Fach Ethik als Wahlpflichtfach und dessen gänzliches Fehlen an den Grundschulen sowie die Kirchenaustrittsgebühr in Freiburg.

04.02.09: Gespräch mit Frau Queitsch, MdL (SPD)

Wir konfrontierten sie dabei u.a. mit dem Kirchenvertragsgesetz, das die Konkordatsverträge von 1932 auf das ganze Land übertragen und vor allem die immensen Zahlungsverpflichtungen erneuert und bekräftigt hat. Es zeigte sich, dass Frau Queitsch – wie wohl auch die meisten anderen Abgeordneten – gar nicht begriffen haben, in welch ungeheurem Maß sie die Privilegierung der Kirchen (und die Finanzierung ihres Personals) aus Steuermitteln hier fortsetzten.

Immerhin will Queitsch unseren Hinweis, dass das Land zwar eine Entschädigung für die Verwaltung der Kirchensteuer von den Kirchen bekommt, hiervon aber nichts an die Kommunen weiterleitet, in den Finanzausschuss mitnehmen.

29.01.09: Veranstaltung des IBKA Freiburg: „Die Bibel – Richtschnur für das 21. Jahrhundert?“

Kurzbericht des Streitgesprächs zwischen Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde und Dr. Franz Buggle 29.1.2009, Universität Freiburg

Kurz nach 20 Uhr waren die 90 Plätze des Hörsaals und die schnell noch herbeigeschafften Stühle belegt, so dass nach kurzer Begrüßung das Streitgespräch eröffnet werden konnte.

In seinem Eingangsstatement zitierte Dr. Buggle einige der vielen Bibelstellen, die in drastischer Weise zu Gewaltanwendung auffordern. Prof. Uhde stellt das in seiner Entgegnung keineswegs in Abrede, Zeitbedingtes der Bibel müsse entsprechend ins Heute transponiert werden, dann könne vieles auch im 21. Jahrhundert noch Sinn machen. Dies blieb auch der Grundtenor seiner Argumentation an diesem Abend. Dr. Buggle verwies dagegen beispielsweise darauf, dass die Quantität der gewaltträchtigen Bibelstellen auch in Qualität umschlagen würde. So könnten sich bibeltreue evangelikale Christen (christliche Taliban) daher darauf berufen, göttliche Befehle ausführen. Es gab allerdings auch einige Punkte der Übereinstimmung: Der Gottesbezug in EU-Verfassung ist für beide Kontrahenten überflüssig.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung, in welcher das Publikum Gelegenheit hatte sich zu äußern und Fragen zu stellen, überwogen die bibelkritischen Beiträge. Einige Besucher aus dem christlichen Lager hatten sicher eine stärkere Verteidigung der „heiligen Schrift“ durch Prof. Uhde erwartet. Sie wurden allerdings enttäuscht, da dieser sich streng an die Fragestellung des Abends hielt, ohne auf Fragen zu Offenbarungsglaube etc. einzugehen.

Bedauerlicherweise musste die Veranstaltung pünktlich beendet werden, da der Raum bis 22 Uhr geräumt sein musste. Von den bereitgestellten IBKA-Flyern waren am Ende nicht mehr viele übrig...

14.01.09: Zeitungsartikel zu Kirchenaustrittsgebühr in Freiburg

Gleich nach Gründung des IBKA Regionalverbands Freiburg hat dieser in einem Brief an den Oberbürgermeister und die Gemeinderatsfraktionen diese aufgefordert, die Kirchenaustrittsgebühr in Freiburg in Höhe von 35,- Euro abzuschaffen oder zumindest zu verringern. Hierzu wurde auch eine Pressemitteilung verschickt. (Pressemitteilung(PDF))

In der Badischen Zeitung wurde hierzu am 14.01.09 ein ausführlicher Artikel veröffentlicht, den Sie bei der Badischen Zeitung nachlesen können.

Wenn auch Sie der Meinung sind, dass Kirchenaustrittsgebühren zu unrecht erhoben werden, schreiben Sie an Ihre Gemeinde oder Stadt mit einer Kopie an die lokale Presse!